Wo in den letzten Jahrzehnten die Mechanik der Olympus-Ingenieure in der OM1n werkelten soll bald Strom fließen und Licht leuchten.
Dafür bedarf es allerdings ein wenig an Platz im Gehäuse, weshalb ich damit beginne die Kamera zu „entkernen„.
Das Ziel dieses Schrittes ist es genug Platz für die LED mit Kühler, sowie die Konstantstromversorgung zu schaffen ohne die Kamera äußerlich wesentlich zu verändern oder das Bajonett zu beschädigen, da ich ja das Objektiv daran ansetzen muss.
Grundlage für diese Arbeiten sind Explosionszeichnungen und Kopien alter Reparaturhandbücher.
Zum Glück muss die Kamera anschließend nicht funktionieren, was mir übermäßige Vorsicht erspart 😀
Schritt 1 – Entfernen der Anbauteile
Ohne großen Aufwand lassen sich alle gesteckten und geschraubten Teile der Kamera entfernen. Ich habe also zuerst beide geschraubten Deckel der Bodenplatte, die Rückwand, sowie den Blitzschuh abgenommen.
Bei der Rückwand habe ich gleichzeitig die gefederte Platte, welche den Film andrückt, abgebaut, da es mir später im Weg wäre.
Da es als Ersatzteil für eine andere Kamera vielleicht noch nützlich wäre, habe ich vorsichtig die Einstellscheibe entnommen.
Schritt 2 – Arbeiten an der Unterseite
Ohne große Schwierigkeiten lässt sich die Bodenplatte der Kamera entfernen, wenn man die 4 Schrauben löst.
Auf dieser Seite der Kamera gibt es nicht viel zu tun, nur benötigen wir einen Weg um Strom ins Innere zu bringen, wofür ich mir das Batteriefach ausgesucht habe. Also muss das alte Batteriefach raus um Platz zu machen.
Das Batteriefach ist mit 2 Schrauben befestigt und nach dem Lösen dieser noch mit einem dünnen braunen Draht verbunden. Dieser kann getrennt werden und wird nicht wieder benötigt für den Einsatz der Kamera als Lampe).
Wenn man das Batteriefach entfernt hat, kann man auch das Plastikröhrchen der Filmspule entnehmen.
Danach ist dieser Bereich fertig vorbereitet und die Bodenplatte kann wieder angeschraubt werden, wobei der Deckel für den Winder-Anschluss schon aufgesetzt werden kann, damit das Teil nicht verloren geht (die Dinger sind teuer und schwer zu bekommen).
Schritt 3 – Arbeiten an der Oberseite
Achtung:
Spätestens bei den in diesem Schritt beschriebenen Arbeiten wird die Kamera unwiederbringlich zerstört und ein Rückbau wird unmöglich!
Ich übernehme keine Verantwortung für kaputte Kameras, jeder muss selbst entscheiden ob er seine Kamera opfert!
Um die Deckplatte der Kamera zu entfernen muss man an drei Stellen Verschraubungen lösen.
Diese sitzen teilweise sehr fest und müssen mit Vorsicht angegangen werden um hässliche Kratzer zu vermeiden.
Dafür bietet sich ein Spannschlüssel (a.k.a. Spanner Wrench) mit gekrümmten Spitzen an.
Die gekrümmten Spitzen sind hilfreich, wenn man versucht den kleinen silbernen Ring auf dem Prismengehäuse zu lösen, falls wie bei mir eine Pinzette nicht genug Kraft bietet.
Gerade hier ist Vorsicht gefragt, da bei einem Ausrutscher schnell ein unschöner Kratzer in der Kamera ist. Kleinere Schrammen im (Messing-)Ring sind zu verschmerzen wenn man einen Blitzschuh draufsetzt.
Ich würde übrigens allen empfehlen diesen Ring zuerst zu lösen, während noch keine Spannung auf der Deckplatte ist, um sich das Leben zu erleichtern (lernt aus meinen Fehlern).
Der einfachste Teil ist nun das Entfernen der Filmkurbel, wobei es reicht mit einem Schraubendreher die „Gabel“ zu fixieren, während man vorsichtig die Kurbel gegen den Uhrzeigersinn dreht.
In der Mulde unter der Kurbel sind nun die beiden Gehäuseschrauben noch zu lösen, damit man auf dieser Seite fertig ist.
Als nächstes kann man sich abschließend dem Filmspannhebel annehmen und die aufgeklebte Zierblende entfernen um Kratzer darauf zu vermeiden bzw. wenn das Gewinde nicht zu fest ist direkt die Verschraubung lösen indem man mit einem Kunststoff-Korken oder einem griffigen Gummi-Stöpsel dreht.
Bei mir löste sich die Blende und ich konnte dann vorsichtig mit dem Spannschlüssel weitermachen und die Plastikteile des Spannhebels entfernen.
Darunter wird das Gehäuse von einer Metallscheibe gehalten, welche ebenfalls mit dem Spannschlüssel zu lösen ist.
Nachdem alle Verschraubungen der Oberseite entfernt wurden, kann der Deckel entfernt werden, wobei man aufpassen muss, nicht die Feder zu verlieren, die auf Seiten der Kurbel für den Mechanismus zum Öffnen der Rückseite nötig ist. Außerdem gibt es ein kleines Plastikteil für die Blitzkontakte, welches leicht übersehen wird.
Damit es übersichtlich bleibt kommen die nächsten Arbeitsschritte in einem extra Blogeintrag, da es nun an die Innereien geht:
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